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Der Superschlaue Gaming Blog

Samstag, 10. September 2011

The Stanley Parabel Angespielt und Aufgenommen

Wie versprochen folgt nun ein Video zum Spiel The Stanley Parable
Alles was nun folgt könnte mehr oder weniger ein Spoiler sein, um genau zu sein ist wohl der gesamte Text ein einziger großer Spoiler. Wer das Spiel also selbst noch probieren will, sollte spätestens jetzt aufhören zu lesen.
The Stanley Parable ist eins dieser Spiele, das offen für Interpretationen jeder Art ist. Man wird in ein Szenario geschickt, in dem man an jeder Ecke eine Entscheidung treffen muss, die einen letztendlich zu einem relativ individuellen Spielerlebnis führen.
Insgesamt gibt es 6 Pfade, mit 6 Enden, jedes komplett unterschiedlich und mit einem anderen Appell an den Spieler.
Seht es euch am besten erstmal an. Hier Spiele ich eines der Szenarien und zeige am Ende noch ein Beispiel für die Auswirkungen von Entscheidungen.
Weitere Videos mit den anderen Szenarios könnt ihr im Laufe des Tages ebenfalls in meinem Youtube Channel finden.





Die Ironie des Spiels ist klar zu erkennen. Stanley befolgt Tag ein Tag aus Befehle indem er vorgegebene Knöpfe drückt. Als er dann aus diesem Trott entkommt, taucht eine Stimme auf und sagt ihm wieder, was er zu tun hat. Es liegt an uns als Spieler diesen Fesseln zu entkommen oder das zu tun, was von uns erwartet wird.
Doch gerade wenn man denkt, man würde das richtige tun, befolgt man doch nur wieder genau das, was der Erzähler erwartet hat.
Der Entwickler selbst sagt, dass ein Großteil der Spieler angegeben haben, zuerst den Pfad des Widerstandes gewählt zu haben. Tatsächlich erlebt man aber erst ein Happy End, wenn man wirklich genau das macht, was einem aufgetragen wird. Wer hätte damit gerechnet?
Die anderen Enden beinhalten jeweils eher eine Form der Bestrafung für Spieler oder Spielfigur, indem der Protagonist entweder stirbt, verrückt wird, gefangen bleibt oder es einfach gar kein Ende gibt.

Also was genau ist es, das mich an diesem Spiel so fasziniert? Es ist ganz klar der psychologische Aspekt! Egal was man macht, irgendwie ist der Erzähler einem immer einen Schritt vorraus. Es findet je nach gewähltem Weg sehr viel auf der Meta-Ebene statt. Der Erzähler macht kein Geheimnis daraus, dass man sich in einem Spiel befindet und wie sehr man doch das typische Verhalten eines Gamers aufweist.
Stanleys Parable ist eigentlich kein Spiel sondern ein psychologischer Fragebogen mit Grafik. Beispielsweise könnte das ganze auch als Buch erzählt werden, indem man je nach Entscheidung immer auf eine bestimmte Seite blättern soll.

Der zweite Punkt der mich so fasziniert ist die Qualität des Erzählers, der für die Verhätlnisse einer einfach Source Mod geradezu überragend ist! Er ist es eigentlich, der die ganze Geschichte von vorne bis hinten dreht und für mich sogar noch großartiger als der Portal Computer GLaDOS.

Da Spiel beinhaltet übrigens auch die eine oder andere Hommage an sein Mutterprogramm Half Life 2. So ergibt der vierstellige Code im Büro des Chefs auf dem Tastenfeld die Form des Buchstaben Lambda, den Spieler als Half Life Markenzeichen wiedererkennen.
In einem anderen Szenario lädt der Erzähler einen neuen Level in einen leeren Raum, wodurch man im ersten Level von Half Life 2 landet (aber komplett ohne Menschen).

Genug geredet, wenn ihr mehr über dieses Spiel wissen wollt, findet ihr im Internet noch jede Menge Interpretationen und Meinungen.
Schreibt mir doch im Kommentarbereich eure Meinung zum Spiel, meinem Video oder wie erotisch ihr meine Kommentierstimme findet oder schickt mir einfach eine Mail

2 Kommentare:

  1. Hm, zu behaupten, man bekäme ein Happy End, wenn man allen Anweisungen folgt, finde ich doch sehr gewagt. Man erfährt nichts über (auch gar nicht existente) Hintergründe, und wird mir einer Kamerafahrt "belohnt", sowie der Aussage des Erzählers, niemals mehr würde jemand Stanley sagen was er tue oder fühle, gefolgt von "Stanley fühlte sich glücklich". Das Ende ist doch bewusst sehr ironisch und unbefriedigend.

    An sich gibts einfach kein "Happy End" im klassischen Sinne, weil es nie wirklich um die Geschichte geht, sondern darum, dass der Spieler anfängt sich Fragen zu stellen, und das tut man nicht, wenn man mit einem netten Ende zufrieden ist.

    Und wenns ein Buch wäre, bliebe nicht die herrliche Ironie, das man selbst als PC-Sieler ja genau wie Stanley in seinem Beruf handelt, man drrückt Tasten, weil man Anweisungen erhält.

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  2. Da hast du vollkommen Recht, es ist echt super wie vielfältig man dieses Spiel interpretieren kann. Was mich in diesem Moment am meisten beeindruckte war, dass Stanley tatsächlich heil aus der Sache herauskommt, wenn man dem Erzähler folgt.
    Als Spieler wird man natürlich überhaupt nicht belohnt weil das Spiel einfach und kurz endet, ohne irgendwelche Erklärungen und das kann man dann auch direkt auf Stanley übertragen, aber dennoch ist dieses Ende erstaunlich fröhlich. Du sagst es schon richtig, das ganze ist komplette Ironie.

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